Fördertöpfe nutzen, nicht nur einzahlen
Alle Städte, auch Neuenrade, zahlen Abgaben an den Kreis, das Land und den Bund. Ein Teil dieses Geldes fließt in Fördertöpfe. Damit können die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf sparsame LED-Technik, die Erneuerung von Fassaden- und Hofflächen, Straßenbau, Stadtentwicklung, Energiesparmaßnahmen, ein Quartiersmanagement, Schwimmbäder, Inklusion und vieles mehr gefördert werden. Diese Gelder sind über Anträge abrufbar. Neuenrade soll die Fördertöpfe stärker nutzen und nicht nur in diese Töpfe einzahlen. Wir haben kein Geld zu verschenken.
Das System der Städteförderung ist zwar insgesamt etwas komplizierter, lässt sich aber ganz einfach erklären. Alle Städte und Gemeinden zahlen Abgaben an den Kreis, das Land und den Bund. Ein Teil dieses Geldes fließt in Fördertöpfe. Der Kreis, das Land oder der Bund legen nun fest, welche Projekte überregionale Bedeutung haben und gibt denjenigen Städten und Gemeinden für solche Projekte auf Antrag Geld in Form von Fördermitteln zurück. Praktisch werden damit die Städte und Gemeinden von oben angehalten, bestimmte Dinge zu tun. Sinnvoll für Städte und Gemeinden ist es nun, stets zu prüfen für welche Projekte es gerade Geld aus den Fördertöpfen gibt, um, wenn es sinnvoll ist, solche geförderten Projekte umzusetzen.
In den letzten Jahren wurden viele Fördermittel bereitgestellt, aber leider nicht oder kaum von der Stadt Neuenrade abgerufen: beispielsweise für die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf sparsame LED, für die Erneuerung von Fassaden- und Hofflächen, für den Straßenbau, die Stadtentwicklung, Energiesparmaßnahmen, Quartiersmanagement, Schwimmbäder, Inklusion etc.
Schaut man mal zu unseren Nachbarstädten – etwa Werdohl oder Altena – stellt man fest, dass dort die Rathäuser in diesem Bereich deutlich effizienter sind. Werdohl hat sich ein neues Hallenbad gebaut, den Platz vor dem Warenhaus WK erneuert, nutzt bereits seit Jahren das Fassadenprogramm, hat die Barrierefreiheit im Rathaus mit einem Fahrstuhl deutlich verbessert und so weiter. Altena hat alle Straßenlampen auf LED-Technik umgerüstet und spart damit kräftig Strom und Geld ein, die Lenneuferstrasse wurde komplett saniert und verschönert, der Burgaufzug wurde gebaut und vieles mehr. Wir finden auch Neuenrade sollte das Geld nicht einfach liegen lassen, sondern immer zeitnah zur Weiterentwicklung der Stadt nutzen.
Auch die Neuenrader haben kein Geld zu verschenken. Schon 2011 hat die FWG einen Antrag zur Erstellung eines professionellen Stadtentwicklungskonzeptes gestellt, der die Voraussetzung für den Erhalt höherer Fördermittel ist. Dieser wurde leider abgelehnt. Erst Jahre später hat die CDU gemerkt, dass ein solches Konzept doch nötig ist. Noch heute wird daran gearbeitet und die Umsetzung erfolgt im Schneckentempo.
Schade, dass Neuenrade so hinterherhinkt. Wir wünschen uns eine verstärkte Förderung von Maßnahmen in den Kindergärten, Schulen, Vereinen und im Freizeitbereich für Kinder und Jugendliche. Es reicht nicht lediglich die Gebäude in Schuss zu halten. Erforderlich sind auch mehr Sozialarbeiter, mehr Lehrer, kleinere Klassen und Treffpunkte neben dem Jugendzentrum in denen sich die verschiedenen jugendlich Gruppen ungestört treffen können. Es sind stets viele Fördermittel verfügbar, die sollten wir auch zum Wohle der Neuenrader nutzen.